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Familienverband
der
Weinsberger Häberlen
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Nachrichtenblatt Nr.2 April 1940

Unsre Ahnen.

Man findet unsern Namen nicht
Im Buch der ",Weltgeschichte",
Er steht in keinem Heldenlied,
In keinem Festgedichte,
Und unsre Ahnen glänzten nicht
Durch ihre grossen Taten
In Wissenschaft und Politik,
Als Künstler, als Soldaten.

Doch wo man sie auch hingestellt,
Im Grossen und im Kleinen
Sie taten treulich ihre Pflicht
Und wollten mehr nicht scheinen.
So zogen sie in Treu und Ehrï
Bescheiden ihre Bahnen.
Ihr Jungen,eifert ihnen nach,
Seid stolz auf unsre Ahnen!

E.Kreeb.


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Unser Nachrichtenblatt Nr.2 fällt in eine Zeit, in der unser aller Gedanken und Sorgen dem Kriege zugewandt sind. Aber so tief und lebendig auch unsere innere Anteilnahme an dem schweren Schicksalskampf unseres Volkes ist, der Sippengedanke soll darum nicht verblassen, das Band des Familienzusammenhaltes darf sich nicht lockern, und die Arbeit der Familienforschung braucht nicht stillzustehen.
Freilich, dieser Forschung waren auch diesmal wieder schon aus wirtschaftlichen Gründen, sehr enge Grenzen gezogen. Einesteils wurden unsere immer noch recht bescheidenen Mittel in erster Linie durch die Rückzahlung restlicher Darlehen beansprucht. Andererseits verbietet die derzeitige Zusammenlegung vieler Pfarreien und die dadurch veranlasste ausserordentliche Inanspruchnahme vieler Geistlicher schon von selbst die an sich wünschenswerte, möglichst weit in die Vergangenheit zurückgreifende Ergänzung unserer Ahnentafel. Ja selbst die Nachrichten über die im vergangenen Jahr erfolgten Veränderungen des Familienstands werden wohl erhebliche Lücken aufweisen, da sie sich eben auf die uns mehr oder weniger zufällig zugekommenen Mitteilungen beschränken müssen. Aber wenn sie auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit machen können, so werden sie doch manchem schon deshalb nicht ganz gleichgültig sein, weil für die Dauer des Krieges von der Veranstaltung eines Familientages wie er
heuer an sich fällig wäre, abgesehen werder muss.


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1. Todesfälle:

 

S.51, X, 4

August Häberlen WeingärtnerFest. Willsbach 14.6.1938

S.61, XI,22

Karl Häberlen (S.d. Wilhelm Häberlen), gest. 19.5.1938

S.81, X,29

Johann Ettl, Reg.hausmeister in Regensburg/Stadtamhof , gest.das. 4.8.1939 an Herzschlag.

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Wilhelmine Wegenast geb.Bachert,gest.Heilbronn 3.11.1939 (Linie Bischoff).

   

2. Geburten:

 

S. 62, XI, 26

Karl Faul Häberlen3.Egon, geb. Willsbach 19.8.1939

S. 84, XI, 1o9

Walter Ernst August Häberlen2. Eberhard, geb.München 8.8.1939

S. 95, XI, 127

Helmut Eitle1.Hans Peter, geb.Freiburg/Br. 6.8.1939

S.141, X, 125

Lore Walliser geb.Rau1. Irmgard, geb.Stuttgart 28.2.1939

2.

 

S.142, X, 126

Marianne Stübler geb.Rau2.Walter, geb.Rot a.d.Rot 18.6.1939

 

 
3. Eheschliessungen:  

S.70, XI, 72

Karl Wieland heir. 17.2.1939 MarthaBiehler, geb.Weiler K. Heilbronn 10.5.1909

S74, XI, 95

Anna Häberlen heir. 7.9.1939 Egon Mittmann.

S.85, XI,114

Dora Margarethe Häberlen heir.Weinsberg10.5-1939 Hermann Glück, Bäckermeister inWeinsberg, geb. Weinsberg 4.3,1913 (S.d.Hermann Glück, Bäckermeister in Weinsbergu.s. Ehefr. Friederike Michler).

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S.95, XI, 127

Helmut Eitle heir.Freiburg/Br.25.5.1939 Rosl Dettlinger, geb.Unterglotertal/Br. 26.3.1917

S.96,XI,129

Hildegard Häberlen heir.Magdeburg 29.6.1939 Wilhelm Deutschbein, Konsistorialinspektor,Magdeburg 2.10.1912 (S.d.Wilhelm Deutschbein, Kaufmann in Berlins.Ehefr. Linna Rymarcryk).

 

 

sonstige Veränderungen.

 

S. 84,XI,107

Käte Häberlen:Postassistentin in Gitschin(Protektorat)

S. 95,XI,124

Gertrud Hauff: Staatl. gepr. Hebamme inTailfingen Kr.Balingen

S. 95,XI,125

Herbert Eitle:Dr.med. (prom.1939Freiburg/Br.) z.Zt.stellv.prakt.Arzt inRechberghausen/Göppingen

S. 96,XI,128

Gertrud Eitle:Staatl.gepr.Hebamme an der Universitätsfrauenklinik in Freiburg/Br.

S. 96,XI,130

Manfred Häberlen,Finanzinspektor z.Zt. Stendal

S.141, X,122

Otto Häberlen:Forstmeister in Balingen

S.141, X,124

Hans Rau:Forstassessor in Weingarten

Soweit uns bekannt geworden ist, sind z.Zt. fol-
gende Familienmitglieder zur Wehrmacht einberufen.

S. 62,XI, 25

Ernst Gärttner

S. 74,XI, 95

Egon Mittmann

S. 85,XI, 114

Soldat Hermann Glück, FP-Nr.16897

S. 95,XI, 127

Gefr.Helmut Eitle, FP-Nr. 13832

S. 96,X, 129

Schütze Wilhelm Deutschbein, 4. Jnf. Ers.Batt.93 Salzwedel (Altma k)

S. 96,XI, 130

Unt.Off.Manfred Häberlen, Schützen-Ers.Batt. 2.Komp.Weimar

S.112,XI,146

Olgefr. Fritz Häberlen, FP-Nr. 25167C

S.112,XI,148

Soldat Hermann Hild, FP-Nr. 25011D.

 

 

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S.114,XI,155

Gottlob Häberlen

S.115,XI,163

Kriegszahnarzt Soldat Dr. Wolfram Stubenrauch, FP-Nr. 21276

S.140, X,118

Leutnant Karl Banhart, 24.Landesschützenkomp.Ludwigsburg, Jägerhofkaserne

S.141, X,122

Leutnant Otto Häberlen, FP-Nr. 22789

S.141, X,123

Unt.Off.Gerhard Häberlen, z.Zt.Berlin-Döberitz

S.141, X9124

Gefr.Hans Ran, FP-Nr. 05641D

S.141, X,125

Gefr.Bruno Waliser, Friedrichshafen, Aerolog.Observatorium

S.142, X,129

Gefr.Konrad Häberlen, z.Zt.Heeresfeuerwerkerschule Berlin-Lichterfelde

S.142, X,l30

Sign.Gefr.Edlef Sell, M 01158 Warnemünde, Hotel Germania.

Zur Abrechnung.
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I. Einnahmen:    
Übertrag vom Vorjahr: RM. 14.79  
Verkauf eines Buches RM. 15.--  
Beiträge 1939 RM. 135.--  
Summe der Einnahmen:   RM. 164.79
     
II. Ausgaben:    
Rückzahlung eines Darlehens
samt Zins:
RM. 105-85  
Vervielfältigungen: RM. 15.2o  
Ausgaben für Porto, Kontogebühren, usw. RM. 7.28  
Summe der Ausgaben:   RM. 164.79
Haben:   RM. 36.46
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Wie das letzte Nachrichtenblatt möchte auch dieses von einem neu entdeckten Seitenast unseres Stammbaums berichten, Allerdings diesmal nicht ohne Vorbehalt, sofern.-wir zunächst nur eine Vermutung äussern können, der jedoch ein hohes Mass von Wahrscheinlichkeit zukommen dürfte.

Es handelt sich um den bisher als verschollen geltenden Hannß Conrad Heberlin, geb.25.11.1647 in Weinsberg (Fam.buch S.45). Da er in Weinsberg weder getraut wurde noch daselbst gestorben ist, muss er weggezogen sein, und die Vermutung liegt nahe, dass er in die Schweiz abgewandert ist. Dorthin bestanden Beziehungen, denn der zweite Ehemann seiner Schwägerin der Witwe seinen Bruders Hannß Jacob, Maria Magdalena Heberlin, Hans Jerg Jacobs, Glasers, hinterlassene Tochter", war ein Schweizer,"Johannes Feer, Maurer und Steinhauer, Hans Feeren zu Berg, Züricher Gebiets, nachgelassener ehelicher Sohn".

Ein Ort dieses Namens liegt nahe an der Töß, einem Nebenfluss der Thur. An der Töß, etwa 25 km davon entfernt, liegt Zell, wo für die Zeit von 1699 bis 1710 ein "Rebmann Johann Konrad Häberlin'' bezeugt ist, der später in Schaffhausen wohnte. Dass der Weinsberger ein Rebmann war, ist höchst wahrscheinlich. Die beiden Vornamen sind dieselben. Auch zeitlich stösst die Gleichsetzung der beiden Häberlin auf keine ernste Schwierigkeit. So hat die Annahme nichts phantastisches, dass unser Weinsberger Sippengenosse Hannß Conrad sich in dem Weinbau treibenden Thurgau niedergelassen hat, aus dem der zweite Mann seiner Schwägerin stammt. Wenn diese Vermutung stimmt, so ist er der Stammvater der Tuttlinger Linie des großen Altona-Othmarschener Familienverbands der Haeberlin. Ein Nachkomme dieses bisher seiner Herkunft nach unbekannten Stammvaters, Herr Dr.med. Haeberlin in Blaubeuren, dem ich von meiner Vermutung Mitteilung
machte, hat daraufhin den namhaftesten Schweizer

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Familienforscher des Verbands, Prof.Dr.Leisi in Frauenfeld, um weitere Nachforschungen ersucht, aber trotz wiederholter Anfragen ist von diesem bis heute noch keine Antwort erfolgt. Wir müssen uns daher auf ruhigere Zeiten vertrösten. Aber selbst für den Fall, dass die Identität der beiden Namensvettern sich urkundlich nicht nach-weisen liesse, bleibt doch die Wahrscheinlichkeit bestehen dass hier ein verschollener Sippengenosse wieder entdeckt worden ist, und dass unser WWeinsberger Stamm im 17.Jahrhundert einen weiteren Ast auggesandt hat, der heute noch in voller Blüte steht.Nebenbei dürfte es für uns nicht ganz ohne Interesse sein, dass in dem oben erwähnten Berg, zu dem die Weinsberger Beziehungen hatten, bereits vor der vermuteten Einwanderung unseres Hannß Conrad ein Hans Ulrich Häberlin ansässig war der dort am 9.5.1630 als "alter Landrichter von Unter-Muren und Vogt der Herrschaft Bürg" gestorben ist. Auch er wurde Stammvater einer angesehenen Linie, die der Schweiz eine Reihe z.T.führender Männer geschenkt hat. Nun finden sich allerdings auch in unserem Stammbaum zwei. Hannß Ulrich (S.45,III,14 und 111,12.1)9 von denen der ältere am 4.4.1624 geboren und weder im Trau noch im Eheregister zu finden ist, also auch weggezogen sein muss. Allein eine Gleichsetzung mit dem obigen Landrichter kommt wegen des zeitlichen Unterschieds nicht in Betracht, und die Gleichheit der Vornamen wird ein Zufall sein. Wenn einer trotzdem so unbescheiden sein mmöchte, auch diese Schweizer, dessen Herkunft allerdings ebenfalls nicht bekannt ist, für den Weinsberger Stamm in Anspruch zu nehmen, so müsste er etwa voraussetzen, dass beide, der Schweizer und der Weinsberger, ihre Vornamen einem vor der Einführung der Kirchenbücher in Weinsberg lebenden Ahnen oder Paten verdankten. Aber damit würden wir den Boden der Wahrscheinlichkeit verlassen und uns auf den Irrweg eitler Phantasie begeben. Nachweislich ist ja der Name Häberlin ( Heberling, Häberli) in der Nordschweiz, besonders im Thurgau, stark verbreitet und findet sich schon in den Urkunden des 14. Jahrhunderts, und der Vorname Ulrich wird, etwa in Erinnerung an den Reformator Zwingli, vor allem in den evangelischen Familien

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der Schweiz nicht selten gewesen sein,

Das Jahr 1939 hat uns wieder drei Verbandsmitglieder gebracht. Es sind somit 39, im Vergleich zu der grossen Famiiie eine immer noch viel zu geringe Zahl. Auch diesmal müssen wir wieder dringend bitten, jede Veränderung sofort mitzuteilen. Es ist für unsimmer eine grosse Mühe, alle Angaben zusammen zu bringen. Die noch ausstehenden Beiträge für das laufende Jahr bitten wir, doch möglichst umgehend auf das Konto des Familienverbands der Weinsberger Häberlen"

Städt.Girokasse Stuttgart Nr.34 337 einzuzahlen.

 

 

Verbandskassier.   Verbandsvorsitzender:
Johanna Häberlen   AugustHäberlen
Stuttgart -W   Tübingen
Senefelderstraße 95   Neckarhalde 55